Wer selbstbestimmt leben möchte, muss Verantwortung für sein Leben übernehmen. Manchen Menschen fällt das ziemlich leicht: Sie tragen nicht nur die Verantwortung für sich, sondern auch für die Familie, im Job und in der Freizeit. Anderen wiederum macht das große Angst, denn mit der Übernahme von Verantwortung gehen wir eine Verpflichtung ein, einer Sache, jemand anderem oder uns selbst gerecht zu werden. Wer Verantwortung übernimmt, ist verantwortlich für die Entscheidungen, die er trifft und damit auch für die Konsequenzen, die diese Entscheidungen mit sich bringen.
Wie bei so vielen Dingen im Leben geht es um die richtige Balance, denn beides - zu viel Verantwortung oder zu wenig - kann dich aus dem Gleichgewicht bringen.
(Zu viel) Verantwortung wird häufig als belastend und auch als sehr unbequem empfunden. Unbequem vor allem deswegen, weil ab dem Zeitpunkt, wo wir selbst Entscheidungen treffen, wir auch niemand anderem mehr die Schuld geben können, wenn etwas schief oder nicht wie geplant verläuft. Wir sind dann allein verantwortlich für unser Handeln. Die Angst vor Fehlern ist bei vielen Menschen so groß, dass sie nicht nur die Verantwortung für andere ablehnen, sondern auch ihre Eigenverantwortung dankend abgeben. Vor allem was Entscheidungen, die das eigene Leben betrifft, machen sie sich abhängig von anderen und werden zum Konsumenten ihrer eigenen Lebensgeschichte.
Verantwortung versus Unterstützung
Trägst du zu viel Verantwortung für andere, kannst du dich selbst darin verlieren. Du überforderst dich schlichtweg. Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass du andere nicht unterstützen sollst, denn es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Verantwortung und Unterstützung: Natürlich kannst du deiner Kollegin helfen, ein Projekt fertigzustellen oder deinem Partner vorübergehend etwas abnehmen, damit er sich auf ein wichtiges Vorhaben konzentrieren kann. Bei Unterstützung geht es darum, jemandem unter die Arme zu greifen. Wenn du die Verantwortung übernimmst, bestimmst du den nächsten Schritt und wirst zum Anführer in der Angelegenheit. Wirst du in allen Lebensbereichen zur tragenden Säule, weil du die Verantwortung übernommen hast, ist es nicht unwahrscheinlich, dass du unter der Last zusammenbrichst und die Eigenverantwortung auf der Strecke bleibt.
Verantwortung muss man haben wollen
Wer wiederum kaum Verantwortung übernimmt, meist nicht mal für sich selbst, macht sich zum fremdgesteuerten Objekt in seinem eigenen Leben. Wenn du selbstbestimmt leben und Gestalter deines Lebens sein möchtest, musst du die Verantwortung für dich auch haben wollen. Übernimmst du diese Selbstverantwortung, erlebst du dich als handelndes Subjekt und hast jederzeit die Möglichkeit, eine Entscheidung zu widerrufen, gegenzusteuern und einen anderen Weg einzuschlagen, statt abzuwarten und Däumchen zu drehen, wie andere deine Probleme und Unzufriedenheiten wohl lösen werden. Du selbst beginnst in Lösungen zu denken.
Wer die Verantwortung für sein Leben übernimmt, erkennt seine Bedürfnisse und steht für diese ein. Er kann andere unterstützen, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
3 goldWERT-Tipps für mehr Eigenverantwortung
1. Kleine Entscheidungen des täglichen Lebens bewusst treffen
Wer mehr in die Eigenverantwortung kommen will, muss natürlich lernen, Entscheidungen zu treffen.
Wenn dir das bisher nicht leicht gefallen ist, fang zunächst damit, dir bewusst zu machen, wie viele kleine und große Entscheidungen du eigentlich jeden Tag bereits triffst. Wer z.B. entscheidet beim Friseur über deine neue Frisur - du oder die Friseurin? Wer entscheidet, was es mittags zum Essen gibt - du oder deine Familie? Wer entscheidet darüber, wie du dein Wochenende verbringst - du oder ein anderer?
Triff die Entscheidungen deines täglichen Lebens bewusster, das gibt dir den Mut auch größere Dinge anzugehen.
2. Nähere dich größeren Entscheidungen langsam an
Was schiebst du schon lange vor dir her und welcher Verantwortungsbereich wurde dir leider nicht von jemand anderem abgenommen? Liste alles auf, was dir einfällt. Dann nimmt eine Skalierung vor: Welche Entscheidung wird dir am schwersten fallen, welche könnte dir leichter fallen? Überlege, was du noch brauchst, um diese Entscheidung tatsächlich treffen zu können, wäge ab und los geht´s!
3. Keine Angst vor Fehlern!
Wir alle machen Fehler im Leben. Und das ist super! Denn so lernen wir uns und unsere Bedürfnisse besser kennen und können uns weiterentwickeln. Manche Fehler tun weh und haben gravierende Folgen, die allermeisten Fehler haben aber kaum spürbare Konsequenzen, außer dass dir auffällt, dass du dies oder jenes eigentlich doch nicht willst. Allein die Angst davor, dass dir ein Fehler unterlaufen könnte, schränkt dich so sehr ein, dass du es gar nicht erst probierst. Und das ist jammerschade, denn dann bleibt´s wohl in vielen deinen Lebensbereichen bei "abwarten und Däumchen drehen".
Ich kann dich nur ermutigen, das Risiko einzugehen und Entscheidungen zu treffen, die möglicherweise auch falsch sein könnten. Auf lange Sicht wird dich jeder einzelne Fehler in deinem Leben weiterbringen! Du kannst nur wachsen!
Eigenverantwortung stärkt dein Selbstbewusstsein und gibt dir ein anderes Lebensgefühl.
Eigenverantwortung schafft dir die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und selbstbestimmt zu leben.
Eigenverantwortung ist dein Weg in die Freiheit!
Du bist goldWERT!
Herzlichst,
Svenja Lotze