Warum dich Nachrichten krank machen können und was du dagegen tun kannst

Die Medien sind voll von diesen Panikschlagzeilen: Inzidenzwerte steigen, Todeszahlen durch Corona-Infektion, Missstände in den Krankenhäusern, zu wenig Impfstoff, neue Corona-Varianten, Unfälle in Impfzentren mit verwechseltem Impfstoff und so weiter und so weiter... Jetzt der Angriff Putins auf die Ukraine. 

All das versetzt uns in Angst und Schrecken. Wohl auch, weil die Themen mit entsprechenden Bildern begleitet werden und unser emotionales Gehirn ansprechen, unser Herz berühren. Ich brauche hier gar kein Beispiel geben, denn vermutlich hast du längst ein Bild im Kopf während du das liest. 

 

Viele aktuelle Studien zur psychischen Gesundheit der Bevölkerung belegen, dass die Anzahl der psychisch erkrankten Menschen in Deutschland (Annahme: und sicher auch weltweit - da hab ich nur keine umfangreichen Studien zu gelesen) massiv angestiegen ist. Das gilt im Übrigen für Kinder und Erwachsene. Vor allem Angststörungen und Depressionen haben stark zugenommen. Beides sind Erkrankungen, die in starker Verbindung mit der eigenen Resilienz (= innere Widerstandsfähigkeit) stehen, also damit, wie gut man mit Stress, schlechten Nachrichten, Krisen und potentiell traumatischen Situationen umgeht. 

Vielleicht kennst du auch Menschen, die in den letzten Jahren dünnhäutiger geworden sind, mit Belastungen anders umgehen als vor der Corona-Krise oder vielleicht spürst du diese Veränderung sogar bei dir selbst und weißt gar nicht, was mit dir lost ist: Du bist bisher eigentlich immer ganz gut mit Stress zurechtgekommen, warst nicht so schnell aus der Bahn zu werfen? Kein untypisches Phänomen, denn es gibt einen großen Unterschied zu den möglicherweise bisher erlebten Stresssituationen: Wir alle kennen stressige Phasen im Leben. Die verlaufen meist wellenförmig und wir schaffen es mal besser und mal schlechter, aber wir schaffen es, uns Inseln zu bauen, in denen wir mal abschalten, an etwas anderes denken, Kraft tanken. Nun, seit der Corona-Pandemie ist das gar nicht mehr so einfach: Ob du nun einkaufen, zur Arbeit oder Schule gehen, zum Sport gehen oder einfach vor dem Fernseher liegen willst: Überall warst und bist du mit Corona konfrontiert - auch wenn derzeit sowohl die Maßnahmen gelockert werden, als auch die Informationsflut etwas abnimmt. Es gibt eine neue Informationswelle: Nämlich die Nachrichten zum Krieg Putins gegen die Ukraine. Neue Schreckensmeldung, furchtbare Bilder von Menschen, die einen Krieg in Europa erleben. 

 

Krieg und Krankheiten sind Themen, die potentiell existenzbedrohend sein können und damit den Körper und die Psyche ordentlich in Stress versetzen können. Wenn dich Corona ohnehin beunruhigt (hat) und du dich persönlich gefährdet fühlst, bist du durch die permanente Konfrontation damit, in eine Art Dauerstress verfallen. Ähnlich ist das mit der derzeitigen Situation in der Ukraine: Wenn du dich dafür interessierst, Angst hast, dass der Krieg sich weiter ausbreiten könnte, im starken Mitgefühl mit den Menschen vor Ort bist, kann auch dies zu empfundenen Dauerstress werden. 

Stress an sich ist zunächst einmal etwas richtig Gutes, ähnlich wie Angst. Während Angst dich vor Gefahren warnt und deine Aufmerksamkeit fokussiert, hilft dir Stress dabei, Umweltreize wahrzunehmen und dein Verhalten anzupassen. Problematisch wird es immer dann, wenn wir keine Strategien haben, Angst oder Stress wirksam zu bewältigen und sie dementsprechend zu viel Macht/ zu viel Raum in unserem Leben einnehmen: Wenn wir zum Beispiel überhaupt nicht mehr abschalten können, wenn wir permanent darüber nachdenken, was wohl als nächstes passieren wird, wenn wir dauerhaft das Gefühl haben, handlungsunfähig und hilflos zu sein..., kann sich dieser dauerhaft erhöhte Stresslevel auch negativ auf dein Gesundheit - psychisch wie körperlich - auswirken. Daher halte ich es für besonders wichtig, dir gerade in diesen aufwühlenden Zeiten, ein paar Minuten zu nehmen, um dein Stresslevel wahrzunehmen und aber auch Strategien zu finden, dich davor zu schützen, in Dauerstress zu verfallen.

 

Stell dir zunächst diese 3 Fragen: 

  1. Bin ich angespannter als früher? Hat mir das vielleicht sogar schon mal jemand zurückgemeldet?
  2. Fühle ich mich hilflos? 
  3. Gibt es körperliche Beschwerden, die vorher (vor Corona, vor der Ukraine-Krise, vor was auch immer) nicht da waren? 

Wenn du das Gefühl hast, dein Stresslevel ist zu hoch, du bist permanent angespannt und es gibt sogar schon Auswirkungen auf dein körperliches und geistiges Wohlbefinden, dann habe ich hier 4 goldWERT-Tipps für dich: 

 

  • Feste Zeiten für Nachrichten: Es wichtig, sich zu informieren, was in der Welt los ist, aber bitte nicht den ganzen Tag und nicht auf zig verschiedenen Sendern. Lege einen Zeitpunkt fest, wann du dich ganz bewusst (!) mit den Nachrichten der Welt auseinandersetzt. Wenn du den ganzen Tag das Radio laufen lässt, wirst du unwillkürlich permanent mit Nachrichten und Schreckensmeldungen geflutet. Konsumiere 1x am Tag ganz bewusst einen Informationskanal. Und am besten im ausreichenden Abstand zum Schlafengehen. Schlaf ist wichtig für unseren Körper und unseren Geist, um sich zu erholen. Wenn du aufgrund der Themen der Nachrichten abends nicht in den Schlaf kommst, verstärkst du dein Stresslevel. 
  • Soziale Kontakte: Ja, ich weiß: In den letzten beiden Jahren wurde uns ans Herz gelegt, Kontakte zu reduzieren. Aber der Mensch ist Mensch, weil er ein soziales Bedürfnis hat. Wenn du dich in geschlossenen Räumen unwohl fühlst, finde Möglichkeiten für soziale Kontakte im Freien. Austausch ist wichtig, er kann stützend und ausgleichend wirken, aber natürlich auch Ängste befeuern. Schau also sehr genau, wer dir gut tut und mit wem du Zeit verbringen möchtest. 
  • Auszeiten gestalten mit Meditation & Yoga: Als Yogalehrerin muss ich dir diesen Tipp geben, denn die Wirkung von Meditation und Yoga ist für mich besonders in belastenden Situationen und stressigen Zeiten unschlagbar. Zur Ruhe kommen, sich auf die Matte, den eigenen Körper, das eigene Empfinden, die eigenen Gedanken fokussieren und zu REDUZIEREN, wirkt beruhigend und stärkend. Trau dich! Es gibt tausende Videoanleitungen dazu im Internet, falls du bisher noch keine Erfahrungen mit Yoga und Meditation gemacht hast. Und es gibt unzählige Studien dazu, dass sich beides harmonisierend auf deinen Hormonhaushalt auswirkt und Stresshormone schwinden lässt. 
  • Intervallfasten! Ja, du hast richtig gelesen! Interfvallfasten meint die Nahrungsaufnahme auf einen bestimmten Zeitraum zu reduzieren, zum Beispiel täglich ausschließlich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr täglich und dann Essenspause. Intervallfasten wirkt sich positiv auf dein vegetatives Nervensystem aus. Das vegetative Nervensystem ist für viele Funktionen in deinem Körper verantwortlich: Atmung, Herzschlag, dein Immunsystem, die Verdauung etc. Letztlich wird der Parasympathikus deines Körpers aktiviert, das ist der Entspannungsmodus. Gerade bei dauerhaftem Stresseimpfinden und permanenter Anspannung kommt dieser Modus zu kurz und der Sympathikus, der Gegenspieler, bekommt Überhand. Wir fühlen uns dann als wären wir permanent auf der Flucht. Durch Intervallfasten gibst du deinem Körper die Chance zu regenerieren, sodass er sich wieder um wichtige Aufgaben wir Immunabwehr und Zellreperatur kümmern kann. Versuchs doch einfach mal! 

 

Wenn du Fragen zu einer dieser Methoden hast, sprich mich gerne an! 

Eine stressfreie Zeit!

Du bist goldWERT!

Svenja Lotze